Alle, die mehr über das KZ-Außenlager in Kaltenkirchen erfahren möchten, können diesen Auszug aus dem Programmheft lesen:
„August 1944. Die ersten Häftlinge aus dem KZ Neuengamme erreichen das etwa 20 Kilometer nördlich von Hamburg gelegene Kaltenkirchen. Starb man nicht an den Folgen verheerender Transportbedingungen, so wurde man vom Bahnhof zu Fuß nach Springhirsch getrieben und in drei große Wehrmachtsbaracken der ehemaligen 1. Marine-Kraftfahr-Abteilung gesperrt: das KZ Außenlager Kaltenkirchen.
In den drei Baracken befanden sich das Revier, die Küche und die Tischlerei, in einer vierten Baracke waren Toiletten und Waschräume. In sie wurden später die Leichen verstorbener Häftlinge gebracht.
Das Lager war von einem Stacheldrahtzaun umgeben, der mit Ästen getarnt war. An den vier Ecken des Lagers standen Wachtürme. In der Nacht wurde es mit Scheinwerfern hell ausgeleuchtet, auch bei Fliegeralarm.
Kurz vor seiner Räumung befanden sich bis zu 1000 Häftlinge im Lager.
Die beiden größten Gruppen waren sowjetische und französische Häftlinge, aber auch Polen, Deutsche, Jugoslawen, Belgier und Italiener waren Häftlinge des KZ.
Über die Hälfte der Häftlinge musste den Flugplatz ausbauen. Die Startbahn musste für Versuche mit dem neuen Jagdflugzeug „Messerschmitt Me 262“ verlängert werden und eine Verbindung von den Flugzeughallen zum Flugfeld musste hergestellt werden. Beim Startbahnbau hatten die Häftlinge vor allem Ausschachtungs- und Planierarbeiten zu verrichten. Eingesetzt wurden sie dabei von zivilen Baufirmen.“
(Text von Erik Schott und Alex Mezler)